Viele Mamas haben, vor allem zu Beginn der Stillzeit schmerzende und wunde Brustwarzen und nicht selten ist dieser Schmerz so stark, dass die betroffenen Mamas deshalb abstillen, bevor ihre Stillbeziehung überhaupt begonnen hat.
Dabei könnte das mit der richtigen Unterstützung nach der Geburt so leicht vermieden werden. Denn in über 80% der Fälle ist schlicht eine falsche Anlegetechnik schuld an den Problemen.
Wie sollte es aussehen wenn dein Kind korrekt angelegt ist?
Dein Baby sollte nicht mittig an die Brust angelegt werden, sondern asymmetrisch. Das heißt, dass dein Baby mehr vom Warzenhof unterhalb der Brustwarze im Mund hat als von oberhalb der Brustwarze.
Das Kinn deines Babys sollte dabei leicht in deine Brust drücken, was dazu führt, das die Nase frei liegt. Du brauchst dir dabei auch keine Sorgen machen, dass dein Kind keine Luft bekommen könnte. Babynasen zeigen nämlich etwas nach oben. So bekommen sie immer genug Luft und können die effektive Kombination aus Schlucken, Saugen und Atmen problemlos ab Geburt lernen.
Die Lippen deines Babys sollten gut nach außen gestülpt sein und die Wangen rund und nicht eingezogen sein.
Wie legst du dein Baby richtig an?
Dein Baby sollte, egal in welcher Stillposition, Bauch an Bauch zu dir Liegen, der Nacken, Rücken und die Hüfte in einer Linie, so dass dein Baby den Kopf nicht drehen muss um stillen zu können.
Keine Angst, wenn dein Baby sich beim Stillen lieber weg dreht. Erstens gilt das nur in den ersten 4 bis 6 Wochen, also wirklich nur bei einem Neugeborenen und zweitens ist es auch dann völlig ok, wenn das Baby anders liegen will, so lange das Stillen und die Zunahme passen.
Sollte dies nicht der Fall sein, kann die Haltung deines Babys ein Hinweis auf Schmerzen und Blockaden sein, die oft durch einen Kaiserschnitt, eine lange Austreibungsphase, Interventionen wie einer Vakuumextraktion (Saugglocke) oder auch durch eine orale Restriktion entstehen. In dem Fall rate ich dir, dich an einen Experten zu wenden.
Dein Baby sollte so liegen, dass die Brustwarze vor der Nase deines Babys liegt. Dann kannst du mit der Brustwarze leicht die Haut zwischen der Nase und der Oberlippe oder die Oberlippe selbst streicheln. Diese Berührung und der Duft der Brustwarze lösen bei deinem Baby einen Reflex aus: Es dreht den Kopf zur Brustwarze und öffnet weit den Mund.
Zum Andocken legt dein Baby den Kopf leicht in den Nacken, wenn der Mund weit offen ist kannst du deinem Baby helfen möglichst viel Brust zu erfassen, indem du es sanft zwischen den Schulterblättern Richtung Brust schiebst.
Du solltest darauf achten, dass du beim Anlegen nicht den Kopf deines Babys hältst, dies kann sehr störend wirken, was deinem Kind das korrekte Stillen erschwert. Um dein Baby zu stützen, halte den Kopf unterhalb der Schädelbasis mit deinem Daumen und Zeigefinger und lege die restlichen Finger und deinen Handballen in den Nacken deines Babys. So kann dein Kind seinen Kopf bequem auf dir abstützen. Du kannst den Kopf aber z.B. bei der Wiegehaltung auch einfach in deiner Armbeuge abstützen, schau einfach, was für euch bequem ist.
Hilf deinem Baby
Je nach Größe und Form deiner Brust oder Situation deines Babys, kann es sein, dass du sie ein wenig stützen musst ,damit dein Baby das Vakuum richtig halten und gut saugen kann.
Manchmal sind Babys schneller als wir denken und der Mund geht schon wieder zu, bevor es richtig an der Brust liegt. Sollte dein Baby wenig Brustgewebe im Mund haben oder das Stillen weiter schmerzhaft sein, löse dein Baby nochmal von der Brust und lege es neu an.
Nach der Neugeborenenzeit, mit etwa 4 bis 6 Wochen wird das Anlegen meist einfacher und die anfänglichen Probleme sind plötzlich weg. Das liegt zum Großteil daran, dass dein Kind nun eine bessere Hals und Kopfkontrolle hat und der Mund gewachsen ist.
Probleme nicht aussitzen
Dennoch solltest du, auch bei nur geringen Problemen nicht einfach warten, bis es besser wird, denn wenn dein Kind falsch angelegt ist, kann es nicht so effektiv saugen was sich auf Dauer auf die Zunahme deines Kindes und deine Milchproduktion auswirken kann. Zudem verschwinden orale Restriktionen oder Blockaden nicht einfach, das Kind lernt nur besser zu kompensieren. Das Problem bleibt bestehen und kann im weiteren Verlauf zu weiteren Problemen führen.