Beiträge

Dr. Bruce Hollis ist der Hauptautor einer Studie aus dem Jahr 2015, die zu dem Schluss kam, dass es eine sichere und wirksame Alternative zur direkten Gabe von 400 IE Vitamin D pro Tag an Babys ist, wenn die Mutter eines voll gestillten Kindes 6400 IE Vitamin D täglich zu sich nimmt.

Warum ist Vitamin D für Säuglinge wichtig?

Vitamin D ist für den Säugling von entscheidender Bedeutung, um die Integrität des Skeletts aufrechtzuerhalten. Jüngste Forschungsergebnisse zeigen auch, dass Vitamin D für die Aufrechterhaltung unseres Immunsystems, das sowohl Infektions- als auch Entzündungswege reguliert, von entscheidender Bedeutung ist.

Was sind die Empfehlungen der American Academy of Pediatrics (AAP) zu Vitamin D? Haben andere Länder ähnliche Empfehlungen?

Das AAP empfiehlt, dass alle Kinder (von Geburt bis zum Jugendalter) 400 IE Vitamin D pro Tag erhalten. Kanada hat ähnliche Empfehlungen (mit größeren Mengen im Winter für diejenigen in nördlichen Regionen empfohlen). Die Vitamin D-Empfehlungen in europäischen Ländern variieren.

Wie viel Vitamin D enthält Muttermilch normalerweise und warum?

Muttermilch ist eine sehr schlechte Quelle für Vitamin D und enthält normalerweise weniger als 50 IE pro Liter. Aus diesem Grund empfiehlt die AAP, dass alle gestillten Säuglinge 400 IE Vitamin D pro Tag durch Tropfen oder Tabletten erhalten sollen. Dies ist kein Fehler Muttermilch, sondern ein Fehler in der empfohlenen Menge an Vitamin D, die die stillende Mutter einnehmen sollte. Wenn eine Mutter 6400 IE pro Tag einnimmt, versorgt sie ihren Säugling mit reichlich Vitamin D über die Milch und muss ihm keine Tropfen oder Tabletten geben.

Gibt es Probleme mit der Einnahme von Vitamin-D-Tropfen/Tabletten zur Nahrungsergänzung für Babys?

Es gibt kein Problem mit den Tropfen an sich, nur dass sie unbequem sind und Mütter sie oftmals einfach nicht geben. Es halten sich nur etwa 15% der Mütter an diese Empfehlungen. Schlimmer noch, einigen Müttern wird von ihrem Kinderarzt nie befohlen Vitamin D zu geben, was wir angesichts der Probleme, die auftreten können, wenn sie dies nicht tun, als Fehlverhalten betrachten würden. (Anmerkung: Hinzu kommt, dass viele Säuglinge die Tabletten nicht vertragen und mit Bauchschmerzen darauf reagieren. Weiter beeinflussen die Trägerstoffe der Tabletten, als auch der Tropfen das einzigartige Mikrobiom eines ausschließlich gestillten Kindes)

Besteht für alle Mütter und Babys das Risiko eines Vitamin-D-Mangels? Was sind die Risikofaktoren?

Praktisch jeder ist dem Risiko eines Vitamin-D-Mangels ausgesetzt, ironischerweise sind nur Säuglinge, die mit Formula gefüttert werden, relativ sicher. Dies liegt daran, dass Säuglingsnahrung 400 IE Vitamin D pro Liter enthält. Zu den Risikofaktoren für einen Vitamin-D-Mangel zählen eine begrenzte Sonneneinstrahlung (aufgrund der hohen nördlichen Breiten, städtischer Gebiete mit hohen Gebäuden und / oder Luftverschmutzung, die die Sonne blockiert, eine begrenzte Zeit im Freien, Sonnenschutz und Sonnenschutzcremes usw.) und eine dunklere Hautpigmentierung (die eine stärkere Sonneneinstrahlung erfordert um eine ausreichende Menge an Vitamin D zu erzeugen).

Kann man ohne zusätzliche Einnahme von Vitamin D, durch Sonneneinstrahlung, genug Vitamin D bekommen?

Ja, obwohl es schwieriger ist, im Winter, zu jeder Jahreszeit in nördlichen Gegenden oder bei dunklerer Hautpigmentierung einen ausreichenden Wert zu erzielen. Vitamin-D-Mangel ist auch in sonnigen Klimazonen wie im Süden der USA relativ häufig. Regelmäßiges Bräunen in einem Solarium führt wahrscheinlich zu einem ausreichenden Vitamin-D-Spiegel (dies birgt jedoch eigene Gesundheitsrisiken). Die meisten finden, dass die Einnahme eines Nahrungsergänzungsmittels einfacher ist.

Gibt es einen oder mehrere spezielle Tests, die gemacht werden sollten, wenn eine Mutter Bedenken hinsichtlich des Vitamin-D-Spiegels ihres Kindes hat?

Vitamin D3 ist die Art von Vitamin D, die unser Körper erzeugt, wenn unsere Haut UVB-Strahlen der Sonne ausgesetzt ist und wird allgemein empfohlen (manchmal wird auch Vitamin D2 verwendet). Vitamin D (unabhängig davon, ob es in der Nahrung aufgenommen oder in der Haut erzeugt wird) wird im Körper in seine aktive Form umgewandelt, 25-Hydroxyvitamin D (25 (OH) D). 25 (OH) D ist einfacher zu messen, und dies wird im Allgemeinen bei Labortests auf Vitamin D gemessen. Jeder kann seinen Blutspiegel von 25 (OH) D überprüfen lassen, um einen Mangel festzustellen. Wenn Sie Ihren Vitamin-D-Spiegel überprüfen möchten, können Sie den Test bei Ihrem Arzt machen oder ein Testkit für  zu Hause verwenden (z. B. hat *CERASCREEN einen guten Test für Zuhause)

Was ist ein „normaler“ Wert von 25 (OH) D im Blut?

Dies hängt davon ab, wen Sie fragen. Das Institute of Medicine hält 20-30 ng / ml für den größten Teil der Bevölkerung für ausreichend. Die Endocrine Society schlägt vor, dass 30-100 ng / ml zu einer Vitamin-D-Suffizienz führen. Der Vitamin-D-Rat schlägt 40-80 ng / ml als ausreichenden Vitamin-D-Spiegel vor. Aufgrund meiner Erfahrungen und Forschungen bin ich persönlich der Meinung, dass 50-70 ng / ml als normaler Wert von 25 (OH) D im Blut angesehen werden sollten.

Hinweis: Vitamin D-Mengen und 25 (OH) D-Spiegel im Blut werden mit verschiedenen Maßeinheiten angegeben, sodass die Zahlen verwirrend sein können. Ich verwende hier ng /ml für den Blutspiegel, aber eine andere übliche Maßeinheit ist nmol /l.

1 nmol / l = 2,5 ng /ml

20 ng / ml = 50 nmol /l

30 ng / ml = 75 nmol /l

Andere häufig verwendete Maßeinheiten sind:

1 μg = 2,5 nmol

2,5 ug = 6,25 nmol = 100 IE

10 μg = 25 nmol = 400 IE

Wenn eine stillende Mutter weiß, dass sie keinen Vitamin D-Mangel hat, bedeutet dies, dass ihre Milch genügend Vitamin D enthält?

Nein, die 25 (OH) D-Werte in Ihrem Blut spiegeln nicht die Menge an Vitamin D wider, die in die Muttermilch gelangen kann. Da Vitamin D (anstelle des aktiven Metaboliten 25 (OH) D) die Form ist, die in die Muttermilch übergeht, muss es jeden Tag eingenommen werden.

Erzählen Sie uns von Ihrer Vitamin-D-Studie. Wie lange ist es her, dass Sie mit der NIH-finanzierten Studie begonnen haben?

Das Projekt begann im Juli 2006 und wurde 2014 abgeschlossen.

Wie wurde die Studie durchgeführt?

Es war eine doppelblinde, randomisierte, kontrollierte Studie, die an zwei medizinischen Zentren, der Medical University in South Carolina und der University of Rochester in Rochester, NY, durchgeführt wurde.

Was waren die Erkenntnisse?

Die Ergebnisse, die im Oktober 2015 veröffentlicht wurden, können in der Zeitschrift Pediatrics (dem offiziellen Journal von The AAP) ausführlich nachgelesen werden. Wir fanden heraus, dass Säuglinge den gleichen Blutspiegel von 25 (OH) D erreichten, unabhängig davon, ob sie Vitamin D direkt als Tropfen (400 IE pro Tag) oder durch das Stillen von Müttern erhielten, die 6.400 IE pro Tag Vitamin D zu sich nahmen- ein bemerkenswertes Ergebnis.

Sind Ihre Erkenntnisse auf Mütter und Babys weltweit anwendbar?

Diese Erkenntnisse sind für alle stillenden Mütter weltweit von allgemeiner Bedeutung.

Das Institute of Medicine hat die „Obergrenze“ der empfohlenen Einnahme auf 4000 IE festgelegt. Ist es für Erwachsene ungefährlich, 6400 IE einzunehmen?

Die Obergrenze des Institute of Medicine ist subjektiv und basiert nicht auf Versuchen. Die Richtlinien der Endocrine Society besagen, dass 10.000 IE pro Tag sicher sind. Nach meiner eigenen Erfahrung mit unserer Studie und mehreren anderen Studien, an denen ich beteiligt war (an denen Zehntausende von Patienten beteiligt waren), wurde aufgrund der Einnahme von Vitamin D kein einziges unerwünschtes Ereignis beobachtet. Ich persönlich nehme 6.000 IE pro Tag und das seit Jahren, und meine Tochter hat gerade ein Kind bekommen und nimmt während der Stillzeit 10.000 IE pro Tag ein (was jetzt ein Jahr dauert). Völlig sicher.

Muss ein Erwachsener, der 6400 IE pro Tag einnimmt, den Vitamin-D-Spiegel überwachen lassen?

Nicht, wenn Sie Ihr Geld nicht verschwenden möchten.

Kann ein Baby über die Muttermilch zu viel Vitamin D bekommen?

Ich nehme an, es ist möglich, wenn die Mutter 100.000 IE pro Tag oder mehr zu sich nimmt.

Sollte eine Frau ihre Vitamin-D-Dosis reduzieren wenn sie Formula gibt oder mit Beikostgabe beginnt?

Ich empfehle, dass jeder mindestens 5.000 IE pro Tag zur Vorbeugung von Krankheiten einnimmt. Daher würde ich empfehlen, dass Mütter während der Stillzeit weiterhin 6400 IE pro Tag einnehmen.

Gibt es irgendwelche Erkrankungen, die den Vitamin-D-Transfer in die Milch beeinträchtigen könnten?

Einige Bedingungen können Ihre eigene Aufnahme von Vitamin D beeinträchtigen (z. B. Fettleibigkeit, Probleme mit der Fettabsorption, bestimmte Medikamente oder andere Probleme können dazu führen, dass Sie eine größere Menge Vitamin D zu sich nehmen müssen, um einen ausreichenden Blutspiegel zu erreichen) Dies sollte die Übertragung von Vitamin D aus Ihrem Blut in die Muttermilch aber nicht beeinträchtigen.

Haben Sie Vorschläge, wie man einen Vitamin-D-Supplementierungsplan mit den Gesundheitsdienstleistern (Anmerkung: In den USA gibt es health care provider, in Deutschland würde man so einen Plan mit dem Hausarzt besprechen) von Mutter und Kind besprechen könnte?

Finden Sie einen aufgeschlossenen Gesundheitsdienstleister, der nicht nur auf das vertraut, was er an der medizinischen Fakultät gelernt hat, oder der blindlings den Empfehlungen einer bestimmten Organisation wie der AAP folgt. Wenn dies nicht der Fall ist und er Ihnen nicht zuhören will, wenn Sie ihm Fakten präsentieren, suchen Sie sich einen anderen.

Haben Sie noch etwas hinzuzufügen, das für unsere Leser nützlich sein könnte?

Bilden sie sich selbst und präsentieren Sie Ihrem Arzt Ideen – wenn dieser widerspenstig oder arrogant ist, machen sie weiter. Ich habe viele Fälle gesehen, in denen ein Kinderarzt die Mutter nicht einmal darüber informiert hat, dass sie ihrem stillenden Kind ein Vitamin-D-Präparat geben muss. Anschließend entwickelte das Kind Frakturen (aufgrund von Vitamin D-Mangel) und die Eltern wurden wegen Kindesmissbrauchs angeklagt. Pro Monat erhalte ich einen Fall, der ein solches Szenario betrifft. Wenn diese Kinderärzte wegen ärztlicher Verfehlung angeklagt würden, würde diese Art von Szenario bald enden.

Bruce W. Hollis, PhD, ist Professor für Pädiatrie, Biochemie und Molekularbiologie und Direktor für Pädiatrische Ernährungswissenschaft an der Medizinischen Universität von South Carolina, Charleston, SC. Dr. Hollis absolvierte eine Grundausbildung an der Ohio State University und promovierte in Ernährungsbiochemie an der University of Guelph, Guelph, Ontario, Kanada. Dr. Hollis absolvierte ein Aufbaustudium an der Case Western Reserve University Medical School. Dr. Hollis‘ Forschung konzentrierte sich immer auf Frauen- und Kindergesundheit. Er hat mehr als 300 von Fachleuten geprüfte Artikel veröffentlicht und war als Berater für verschiedene medizinische Unternehmen tätig. Die treibende Frage für ihn als Student und Forscher war, wie könnte Muttermilch die perfekte Nahrung für das menschliche Kind sein und doch im Grunde kein Vitamin D enthalten, das bei einem stillenden Kind Rachitis auslösen würde? Es hat viele Jahre gedauert und eine beträchtliche Menge an Zuschussunterstützung, aber die Frage wurde nun beantwortet.

Copyright © January 2020 kellymom.com. Reprinted with permission from kellymom.com, which does not endorse any particular uses of this translated document. kellymom.com is not responsible for the completeness or the accuracy of the translation.

“In der Stillzeit kannst du essen so viel du willst“ oder “Beim Stillen nimmt man automatisch ab“. Wer von uns Müttern hat diese oder ähnliche Sätze in der Schwangerschaft oder kurz nach der Geburt noch nicht gehört? Bei vielen Frauen ist das tatsächlich so. Oft bewegt sich der Zeiger der Waage aber nur sehr langsam oder gar nicht nach unten oder sogar nach oben.

53% aller Frauen in Deutschland sind Übergewichtig

Etwa 53% aller Frauen in Deutschland sind übergewichtig (Stand 2017). Übergewichtige haben ein stark erhöhtes Risiko  an folgenden Krankheiten zu erkranken:

  • Diabetes mellitus Typ 2
  • Gallenblasenerkrankungen
  • Bluthochdruck
  • Fettstoffwechselstörungen
  • Atembeschwerden
  • Schlafapnoe
  • koronare Herzkrankheiten
  • Arthrose
  • Gicht
  • bestimmte Krebserkrankungen (Gebärmutter-, Brust- und Gebärmutterhalskarzinom)
  • Sexualhormonstörungen
  • Rückenschmerzen
  • Thrombose
  • Embolie
  • erhöhtes Risiko bei Operationen und Narkosen

Um diese Risiken zu senken, sollte eine gesunde und ausgewogene Ernährung selbstverständlich sein und das Vorschwangerschaftsgewicht in einem Zeitraum von sechs bis zwölf Monaten nach der Geburt wiedererlangt werden.

Unser Körper legt in der Schwangerschaft natürliche Fettreserven für die Stillzeit an. Da wir aber heutzutage immer und überall zu Essen bekommen was wir wollen, sind diese Reserven nicht mehr notwendig und werden nicht selten eher zur Last, als dass sie eine Hilfe wären.  So gibt es neben den Frauen, die in der Stillzeit aufpassen müssen, nicht zu dünn zu werden, auch viele Frauen, die mit den restlichen Schwangerschaftspfunden zu kämpfen haben.

Natürlich ist es weder nötig, noch empfehlenswert gleich nach der Geburt eine Diät zu starten. Mit einer ausgewogenen Ernährung und moderater Rückbildungsgymnastik werden die Pfunde in den meisten Fällen ganz von selbst verschwinden. Jedoch gibt es aber auch viele Mütter, die sich sehr unwohl fühlen und ein paar Pfunde geziehlt loswerden wollen.

Genau diese Frauen bekommen dann allerdings von allen Seiten zu hören, dass man in der Stillzeit auf gar keinen Fall abnehmen darf. ( schon gar nicht unter Vorschwangerschaftsgewicht).

Allerlei Horrorgeschichten von der nicht mehr reichenden Milch bis zu aus dem Fettgewebe gelösten Schadstoffen die alle in der Muttermilch landen werden ihnen aufgetischt.

Eine Diät hat weder Einfluss auf die Milchmenge, noch auf die Qualität der Milch

Immer wieder führen diese Aussagen dazu, dass Mütter die sich mit ihrem Gewicht sehr unwohl fühlen, vorzeitig abstillen.

Das ist sehr schade, nicht zuletzt weil die Stillzeit sich mit ihrem erhöhten Kalorienbedarf von etwa 500 kcal (während des Vollstillens) sehr gut für eine Ernährungsumstellung und eine gezielte Abnahme eignet.

Ein Rückgang der Milch oder eine schlechtere Qualität sind auch bei einer längerfristigen Diät nicht zu befürchten, dennoch solltest du ein paar Dinge beachten:

  • während des Wochenbetts sollten Kalorien völlig egal sein, die Stillbeziehung muss sich erst einspielen und die Mama muss sich erholen.
  • das Kind sollte immer nach Bedarf gestillt werden.
  • es sollten keine einseitigen Diäten gemacht werden, sondern ein Kaloriendefizit durch eine gesunde und ausgewogene Ernährung hergestellt werden.

Um die Qualität aufrecht zu erhalten würde, im Falle eines starken Nährstoffmangels, erst einmal die Milchproduktion stark zurück gehen. Dies wird bei einer ausgewogenen Diät aber auch wenn sie mehrere Jahre durchgeführt wird, nicht passieren. Erst nach jahrelangem Nährstoffmangel wie er z.B. in Dritte Welt Ländern oder bei bestimmten Essstörungen vorkommt, wäre dies relevant.

Eine gezielte Gewichtsabnahme nach der Schwangerschaft durch eine Diät gilt zudem als sehr schädlich, weil dann angeblich Schadstoffe aus den Fettzellen freigesetzt werden. Wissenschaftlich belegt ist das allerdings nicht. Ohnehin wird die Schadstoffdiskussion über die Muttermilch leider sehr überbewertet, während die Risiken nicht zu stillen bzw. frühzeitiges Abstillen unterbewertet werden.

Und wenn Schadstoffe freigesetzt werden sammeln diese sich nicht alle in der Muttermilch, sondern werden von unseren Entgiftungsorganen aus dem Körper geleitet. Die Brust ist kein Entgiftungsorgan.

Ich will nicht behaupten, dass keinerlei Schadstoffe in der Muttermilch wären, jedoch leben wir in einer Welt, in der unsere komplette Umweld mit Schadstoffen belastet ist und somit auch alle Nahrungsmittel inkl. Muttermilch, jedoch auch inklusive industriell hergesteller Säuglingsmilch. Darüber hinaus kann aber die Säuglingsmilch auch noch weitere Schad- und Fremdstoffe, Bakterien sowie gefährliche Über- und Unterdosierungen von bestimmten Inhaltsstoffen enthalten.

Es gibt keine nachgewiesene Schädigung des Kindes durch Schadstoffe in der Muttermilch, allerdings gibt es eine ganze Reihe nachgewiesener Risiken des Nichtstillens. Gabi Eugster sagt dazu in „Laktation und Stillen“: „Studien haben ergeben, dass sich gestillte Baby selbst in einer stark schadstoffbelasteten Gegend besser entwickeln, als Flaschenkinder. Stillen stärkt das Immunsystem und es wird heute angenommen, dass gestillte Kinder besser mit der Schadstoffbelastung fertig werden, dass Muttermilch die Babys gegen die Umweltgifte schützt.“

WHO Empfehlung gilt auch bei starker Schadstoffbelastung

WHO und Unicef empfehlen ausdrücklich für alle Kinder ausschließliches Stillen für Säuglinge während der ersten sechs Lebensmonate aus ernährungsphysiologischen, immunologischen, psychologischen und ökonomischen Gründen, sowie unter geeigneter Beikost weiter zu stillen bis zum Alter von mindestens 2 Jahren und darüber hinaus, solange Mutter und Kind es wollen. Die WHO schreibt dazu ausdrücklich, dass diese Empfehlungen für alle Kinder und nicht nur für Kinder in Dritte Welt Ländern gelten.

Diese Empfehlung ist auch in Anbetracht der untersuchten Schadstoffmengen in den westlichen Ländern uneingeschränkt gültig. Selbst in den Entwicklungsländern, in denen die aufgenommene Menge von DDT, (Dichlordiphenyltrichlorethan ist ein Insektizid, das seit Anfang der 1940er-Jahre als Kontakt- und Fraßgift eingesetzt wird. Wegen seiner guten Wirksamkeit gegen Insekten, der geringen Toxizität für Säugetiere und des einfachen Herstellungsverfahrens war es jahrzehntelang das weltweit meistverwendete Insektizid. Allerdings reicherte es sich wegen seiner chemischen Stabilität und guten Fettlöslichkeit im Gewebe von Menschen und Tieren am Ende der Nahrungskette an) durch gestillte Babys um ein vielfaches über dem ADI ( erlaubte Tagesdosis, englisch: acceptable daily intake) liegt, wird Stillen von der WHO weiterhin empfohlen. Es wurden auch in diesen Ländern bis heute keine Erkrankungen festgestellt, die alleine auf die erhöhte Aufnahme während der Stillperiode zurück geführt werden können.

Die Brust ist kein Entgiftungsorgan

Schlussendlich lässt sich noch festhalten: Natürlich baut unser Körper Schadstoffe ab und so gelangen mit Sicherheit bei einer Diät auch gewisse Mengen an Schadstoffen aus den Fettreserven ins Blut. Diese erhöhen jedoch nicht die Schadstoffbelastung der Muttermilch, denn sie werden über die Verdauungs- und Entgiftungsorgane ausgeschieden, die überaus gut funtionieren.

Die Brust ist allerdings weder ein Verdauungs- noch ein Entgiftungsorgan und wird auch nicht in der Stillzeit plötzlich zu einem.

Arzneimittel in Schwangerschaft und Stillzeit, Schaefer und Spielmann, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH; 8. Edition

Professor Arnold Astrup aus Kopenhagen (9th European Congress on Obesity, ECO, Juni 1999, Mailand)

https://www.who.int

https://www.bfr.bund.de/de/presseinformation/2005/20/stillen_ohne_wenn_und_aber-6434.html

Gabi Eugster aus "Laktation und Stillen" 1/2002:"Wundertrank oder Giftcocktail?"

https://de.wikipedia.org/wiki/Dichlordiphenyltrichlorethan

https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Themen/Uebergewicht_Adipositas/Uebergewicht_Adipositas_node.html

Die Temperaturen steigen, die Sonne scheint, es wird Sommer. Endlich!

Und es könnte so schön sein, wären da nicht ständig die Nachbarn, Großeltern oder wahlweise auch Verkäufer die uns nett gemeint gerne immer wieder daran erinnern unserem Kind auch ja genug zum trinken zu geben. Auf Dauer kann das ganz schön verunsichern, schließlich haben wir bei Hitze ja auch mehr Durst und trinken dem entsprechend auch mehr. Warum sollte das bei unseren Babys anders sein? Zumal man ja auch immer wieder hört, wie schnell die Kleinen austrocknen können.

Muttermilch besteht zu 88% aus Wasser

Muttermilch besteht zu 88% aus Wasser, reicht also zum Durst löschen vollkommen aus und liefert dabei noch alle wichtigen Nährstoffe die ein Kind braucht. Vorausgesetzt das Baby wird nach Bedarf gestillt/gefüttert. Auch Flaschenbabys sollten kein zusätzliches Wasser oder Tee bekommen. Und auch Formulamilch darf niemals mit mehr Wasser oder weniger Pulver, als angegeben, zubereitet werden.

Aber zusätzliche Flüssigkeit ist nicht nur nicht nötig, sondern kann auch zu einer lebensgefährlichen Wasservergiftung führen. Auch bekannt als Wasserintoxikation oder Hyperhydration.

Bei einer Wasservergiftung wird das Blut durch die zusätzliche Flüssigkeitszufuhr verdünnt und somit sinkt der Natriumspiegel im Blut. Bei Muttermilch oder Pulvermilch ist der Natriumgehalt sehr viel höher als in Wasser, daher wird hier der Natriumspiegel wieder ausgeglichen. Normalerweise wird eine Wasservergiftung vom Körper effektiv verhindert, indem zu viel Wasser zügig von den Nieren wieder ausgeschieden und so der Natriumgehalt im Blut reguliert wird. Bei Kindern unter einem Jahr sind die Nieren allerdings noch nicht ausgereift und können das Wasser nicht schnell genug verarbeiten.

Ist nun, aufgrund von vermehrter Flüssigkeit im Blut, der Natriumwert zu niedrig, versucht der Körper dies wieder auszugleichen, indem er Flüssigkeit in den Körperzellen speichert. Die Körperzellen schwellen  dadurch an und die Kinder wirken aufgedunsen.

Auch die Gehirnzellen nehmen dabei Wasser auf. Da das Gehirn aber vom knöchernen Schädel umgeben ist, ist deren Aufnahmekapazität stark beschränkt, da sie sich nicht so weit ausdehnen können. Dadurch besteht die Gefahr, dass es zu einem Hirnödem mit folgenden Symptomen kommt:

  • Kopfschmerzen
  • Zittern
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Benommenheit und Schwindel
  • Desorientierung und Bewusstlosigkeit
  • epileptische Anfälle

Jedes Jahr landen, gerade im Sommer,  kleine Kinder mit diesen Symptomen in den Notaufnahmen der Krankenhäuser.  In den meisten Fällen kann den Kindern mit Elektrolytlösungen zwar schnell geholfen werden, aber auch dieser Stress für das Kind muss nicht sein und nicht jede Wasservergiftung geht gut aus. In extremen und seltenen Fällen kann eine Wasservergiftung zu Hirnschäden oder sogar zum Tod führen.

Selbst bei Magen-Darm-Erkrankungen wie Durchfall oder Erbrechen soll laut dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte und der Leitlinien der Weltgesundheitsorganisation der erhöhte Flüssigkeitsbedarf durch Mutter- oder Pulvermilch (Pre) gedeckt werden.

Eine Wasservergiftung ist die zweithäufigste Ursache für Krampfanfälle bei Säuglingen

Eine Wasservergiftung ist die zweithäufigste Ursache für Krampfanfälle bei Säuglingen. Die Gefahr für eine Wasservergiftung sinkt mit der Einführung der Beikost, da durch die Lebensmittel kleine Mengen Natrium zugeführt werden. Zum Entdecken kann Wasser daher in geringer Menge (ein kleiner Schluck zum Essen) ab dem Beikoststart angeboten werden. Zusätzliche Flüssigkeit zur Beikost braucht dein Baby erst ab der 3. ersetzten Milchmahlzeit.

Auf Anzeichen eines Flüssigkeitsmangels sollte natürlich dennoch geachtet werden. Bei weniger als 3 vollen Windeln in 24 Stunden, einer eingefallenen Fontanelle, tränenlosem Weinen oder überdurchschnittlicher Müdigkeit, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.

Muttermilch oder Säuglingsmilch, Stillen oder Flasche – diese Frage kommt schon während der Schwangerschaft auf die meisten von uns zu. 

Und natürlich ist künstliche Säuglingsnahrung der einzige akzeptable Ersatz für Muttermilch, wenn eine Frau nicht stillen kann oder stillen möchte. Aber es ist nun mal nur ein Ersatz und wenn du die Wahl hast, ob du stillst oder dein Kind mit Formulamilch ernährst, solltest du dir diese Entscheidung wirklich gründlich überlegen.

Denn anders als von Säuglingsnahrungsherstellern behauptet, ist Pulvermilch der Muttermilch auch heute noch keineswegs ähnlich oder gar gleichwertig.

Muttermilch oder Säuglingsmilch Die größten Unterschiede

Moderne Säuglingsnahrung ähnelt nur oberflächlich der Muttermilch. Grundsätzlich sind Formulanahrungen ungenaue Kopien auf Grundlage veralteter und unvollständiger Kenntnisse darüber, was Muttermilch ist.

Die Hersteller versuchen seit langem Muttermilch zu kopieren und wenn man sich die Anfänge der künstlichen Säuglingsnahrung ansieht, ist die Qualität bis heute definitiv stark gestiegen. Dennoch können zahlreiche Inhaltsstoffe der Muttermilch nach heutigem Stand der Wissenschaft gar nicht künstlich hergestellt werden, mal abgesehen davon, dass wir noch nicht mal alle Inhaltsstoffe der Muttermilch, geschweige denn deren Zusammenspiel kennen.

Die einzigen Punkte in denen Säuglingsmilch der Muttermilch ähnelt sind der Kaloriengehalt, der Wassergehalt (zumindest bei Pre-Nahrung) und  ein paar wenige grundlegende Nährstoffe. Formulamilch schafft es nur, das Kind wachsen zu lassen. Aber Muttermilch und Stillen ist so viel mehr als das. Daher wird Formulamilch niemals ein mit der Muttermilch vergleichbares Produkt sein und sollte, nach Möglichkeit, nur im Notfall Anwendung finden.

Über 3 Millionen Jahre Evolution haben Muttermilch zu dem gemacht, was sie heute ist. Sie ist perfekt auf jedes einzelne Baby einer Mutter abgestimmt. Sie enthält Antikörper, lebende Zellen, Enzyme und Hormone. Sie ist die komplexeste Muttermilch aller Säugetiere und genau auf die Bedürfnisse unserer Hirnentwicklung, unseres Verdauungs- und Immunsystems und vielem mehr abgestimmt.

Allein die Proteine und Fette in Formulamilch unterscheiden sich grundlegend von denen in der Muttermilch. Künstliche Säuglingsnahrung ist aus der Muttermilch anderer Säugetiere gemacht, in den meisten Fällen aus Kuhmilch, und muss in einem aufwendigen Verfahren so verarbeitet werden, dass sie für Menschenbabys nicht gefährlich ist und sie die Milch überhaupt vertragen.

Muttermilch oder Säuglingsmilch: Die wichtigsten Inhaltsstoffe

Muttermilch enthält neben Wasser, Kohlenhydraten, einer beträchtlichen Anzahl an verschiedenen Fetten, Proteinen, Vitaminen und Mineralstoffen, Bausteinen unserer DNA und verschiedener Antikörper auch Faktoren, die Tumorzellen zerstören, unverzichtbar für eine optimale Hirnentwicklung sind,  die Reifung der Darmschleimhaut unterstützen, allergische und anaphylaktische Reaktionen verhindern, Bakterien, Viren und Pilze neutralisieren, helfen kritische Nährstoffe wie Eisen und Vitamin B12 besser aufzunehmen,  Entzündungen minimieren und sogar durch Entzündungen aufgetretene Schäden reparieren.

Künstliche Säuglingsnahrung hingegen besteht im Wesentlichen aus entrahmter Kuhmilch, Emulgatoren und Stabilisatoren, oft zusätzlichem Zucker, Palm-, Raps-, Soja- und Fischöl und ein paar Mineralstoffen und Vitaminen.

Zur Verdeutlichung habe ich euch die Inhaltsstoffe von Muttermilch und Säuglingsmilch in einem Bild zusammengefasst:

Inhaltsstoffe Muttermilch und Säuglingsmilch

Laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist Muttermilch viel zu komplex aufgebaut um ein ebenbürtiges Produkt herstellen zu können. Hersteller die ihre Säuglingsnahrung mit Aussagen wie „nach dem Vorbild der Muttermilch“ oder „Muttermilch-nahe“ bewerben, führen Eltern in die Irre.

In Muttermilch befinden sich mehr als 1000 Proteine und über 200 verschiedene Oligosaccharide. Formulamilch enthält in der Regel jeweils eines davon.

Muttermilch oder Säuglingsmilch: Die Entscheidung

Wenn einer Mutter aus körperlichen oder psychischen Gründen nicht stillen kann, ist und bleibt Pre-Nahrung, nach der Option von Spendermuttermilch, die einzige Möglichkeit ein Baby zu ernähren.

In dem Fall solltest du dir überlegen, deinem Kind zumindest das wichtige Kolostrum, deine erste dickflüssige Milch, nach der Geburt zukommen zu lassen. Dafür musst du dein Baby nicht mal anlegen. Du kannst das Kolostrum per Hand ausdrücken und per Spritze füttern. Denn jeder Tropfen zählt und das Kolostrum erleichtert deinem Baby den Start ins Leben.

Wenn du dir einfach noch nicht sicher bist, ob du stillen willst, Angst vor Schmerzen oder dass es einfach nicht klappt hast, dann kann ich dir nur empfehlen, es zumindest zu probieren. Denn auch hier gilt, dass jeder Tropfen zählt.

Die ersten Wochen mit Baby sind nicht leicht und Stillprobleme machen diese Zeit nicht einfacher. Oft sind gerade die gut gemeinten Tipps und Ratschläge von nicht oder schlecht fortgebildeten Ärzten, Krankenschwestern oder Hebammen überhaupt erst für Probleme verantwortlich. Mit einer guten Stillvorbereitung kommt es erst gar nicht zu solchen Schwierigkeiten und sollte doch mal nicht alles glatt laufen, gibt es mit Stillberatern extra dafür ausgebildetes Fachpersonal, das dir helfen kann.

Dafür steh ich mit meinem Namen ;-)

Lönnerdal B. Nutritional and physiologic significance of human milk proteins. Am J Clin Nutr. 2003;77(6):1537S-1543S.

Pannaraj PS et al. Association Between Breast Milk Bacterial Communities and Establishment and Development of the Infant Gut Microbiome. JAMA Pediatr. 2017;171(7):647-654.

Hassiotou F, Hartmann PE. At the Dawn of a New Discovery: The Potential of Breast Milk Stem Cells. Adv Nutr. 2014;5(6):770-778.

Savino F et al. Breast milk hormones and their protective effect on obesity. Int J Pediatr Endocrinol. 2009;2009:327505.

Moukarzel S, Bode L. Human Milk Oligosaccharides and the Preterm Infant: A Journey in Sickness and in Health. Clin Perinatol. 2017;44(1):193-207.

Hassiotou F et al. Maternal and infant infections stimulate a rapid leukocyte response in breastmilk. Clin Transl Immunology. 2013;2(4):e3.

Michaelsen KF, Greer FR. Protein needs early in life and long-term health. Am J Clin Nutr. 2014;99(3):718S-722S.

Douglas College, New Westminster Canada;Cecily Heslett, Sherri Medberg, HaleyRumble

bfr.bund.de

Gerade Baby led Weaning ist eine Art der Beikosteinführung, die einfacher nicht sein könnte: das Kind isst von Anfang an am und vom Familientisch.

Soweit die Theorie. In der Praxis sieht es oft ganz anders aus. Wärend die einen Eltern aus der Beikost eine Wissenschaft machen und nur noch in der Küche stehen um wahlweise geeignete Snacks, Muffins, Waffeln oder 5 Gänge Menüs zu zaubern, die am Ende Mama isst, weil der Sprössling das mit Liebe gemachte Essen verschmäht, machen sich die anderen Eltern so überhaupt gar keine Gedanken. 

Wozu auch? Das Kind isst halt das Gleiche was alle essen. Und so kommt es nicht selten vor, dass ein Kind mit einem Jahr zwar noch nie Gemüse gegessen hat, aber dafür sämtliche Fixtüten und Schokoladensorten auseinanderhalten kann.

Hmm, vielleicht ist ja doch alles gar nicht so einfach, fragt ihr euch?

Doch das ist es, keine Angst.

Es sollte nur darauf geachtet werden,dass dem Kind eine breite Palette gesunder Nahrungsmittel angeboten wird. Dies bedeutet aber auch, dass Glässchenbrei durchaus die bessere Wahl sein kann wenn sich die Familie von Fixprodukten und Fast Food ernährt und auch nicht bereit ist das zu ändern. Wobei man da auch bedenken sollte, dass das Kind nicht ewig Brei essen wird.

Und vor allem ist Glässchenkost auch nicht gesünder wenn aus der breiten Palette Sorten wie Schinkennudeln, Kaiserschmarrn und Stracciatellabrei gewählt werden.

Neben den eben erwähnten Punkten gibt es noch ein paar Punkte, auf die ihr achten müsst:

  • keine ganzen Nüsse oder rohe Karotten (Aspirationsgefahr)
  • kein Honig oder Ahornsirup (Botulismusgefahr)
  • keine stark gesalzenen Nahrungsmittel. Normales Salzen beim Kochen ist erlaubt und wichtig.
  • wenig bis kein zugefügter Zucker
  • keine Fett- oder Kalorienreduzierten Lebensmittel
  • kein rohes Fleisch, rohe Wurst oder rohen Fisch
  • kein rohes Ei
  • nur Ceylon-Zimt verwenden
  • Tee nur als Medizin, nicht als Getränk
  • keine artfremde Milch und Milchprodukte

Und zum Schluß der wichtigste Punkt von allen: 

Entspannt euch und habt Spaß!

Viele Dinge die auch abseits gängiger Breigabe als richtig und wichtig angesehen werden, sind es eigentlich gar nicht. Hier sind 7 der häufigsten Irrtümer über Beikost:

1. Gemüse ist die perfekte erste Beikost

Im Gegenteil. Genau diese Art der Beikosteinführung mit purem Gemüse, vor allem bei BLW, ist der Weg der so oft auch von ärztlicher Seite angezweifelt wird weil Nährstoffmängel entstehen. Ohne Frage ist Gemüse gesund und wichtig. Aber alle Vitamine die es enthält, enthält die Muttermilch noch sehr lange in ausreichender Menge. Es enthält aber kaum Kalorien, Eisen, Zink und Fett. Genau die Dinge die für Kinder ab Beikoststart wichtig sind.

2. Obst und Gemüse sollte zumindest Anfangs gedämpft werden

Sinnvoller wäre grillen, braten,… alle Arten die mit Fett zubereitet werden. Natürlich kannst du das Gemüse auch dämpfen und dann noch ein hochwertiges Fett dazu geben.

3. Zum Beikoststart ist der Familientisch nicht das richtige, nur einzelne Komponenten davon

Ein Kind im Beikostalter bekommt z.B. mit einem Teller Spagetti Bolognese  mehr wichtige Nährstoffe als mit ein paar Stücken Gemüse und 2 Nudeln.

4. Wegen dem Salz sollte Brot selbst gebacken und Nudeln nicht gesalzen werden

Ein Kind unter einem Jahr sollte nicht mehr als 1 Gramm Salz am Tag zu sich nehmen. Wenn du das auf einen Löffel gibst, siehst du, dass das gar nicht so wenig ist. Salz per se zu verteufeln ist nicht der richtige Weg, wir brauchen Salz zum Leben. Kein Kind wird in dem Alter so viel essen, dass es durch Brot und Nudelwasser zu viel aufnimmt. Und es muss auch nicht extrem darauf geachtet werden, dass jeden Tag die Menge eingehalten wird. Wichtig ist, dass die Bilanz in einem Zeitraum von etwa einer Woche stimmt. Das heißt, wenn mal was salzigeres gegessen wird, gibt es nächsten Tag halt weniger Salz.

5. Ab 6 Monaten reicht das Eisen in der Muttermilch nicht mehr aus

Muttermilch enthält vergleichsweise wenig Eisen, dieses Eisen kann aber zum Großteil vom Körper verwertet werden. Anders das Eisen aus Lebensmitteln, das wird nur zu einem kleinen Teil verwertet. Wenn das Kind natürlich und termingerecht geboren wurde und dazu noch die Nabelschnur auspulsieren durfte, reicht der Eisengehalt in der Muttermilch, zusammen mit dem Eisenspeicher des Kindes weit über 6 Monate aus, oft sogar bis über den ersten Geburtstag hinaus. Sollte ein Eisenmangel bestehen, was meist bei Frühchen der Fall ist, reicht der Eisengehalt in Beikost ohnehin nicht aus und es muss supplementiert werden.

6. Damit das Kind genug Eisen bekommt braucht es Fleisch

Fleisch enthält vergleichsweise sogar recht wenig Eisen. Sehr viele Gemüsesorten oder auch Haferflocken enthalten wesentlich mehr Eisen als Fleisch.

7. Allergene dürfen erst mit einem Jahr gegeben werden

Seit Jahren zeigen Studien, dass eine möglichst frühe Einführung von Allergenen ab Beikostalter, das Risiko senkt. Dies liegt aber weniger am Zeitpunkt, sondern daran, dass die Einführung unter dem Schutz der Muttermilch vor Allergien schützt. Wenn länger gestillt wird, kann auch länger gewartet werden. Allerdings bringt es keinen Vorteil.